Wo wir arbeiten

Wir helfen bei der Alijah in der:

Ukraine

Über RETO seit 1996 Alijah gemacht:

39'000 Jüdinnen und Juden

Die Ukraine hatte vor dem russischen Angriffskrieg am 24. Februar 2022 43 Millionen Einwohner. Der anhaltende Konflikt hat zu einem erheblichen Rückgang der Bevölkerung geführt.

Die Ukraine hat noch heute mit Abstand die grösste jüdische Bevölkerung in Osteuropa, schätzungsweise 150'000 jüdische Menschen. Während des Zweiten Weltkriegs erlebte die jüdische Bevölkerung in der Ukraine eine grausame Verfolgung, bei der etwa 1,5 Millionen Juden ermordet wurden.

Map von Ukraine

Für RETO ist die Ukraine das Land mit der höchsten Zahl jüdischer Auswanderer. Seit 1996 hat RETO – Return Organisation 39'000 ukrainische Jüdinnen und Juden auf ihrem Weg nach Israel begleitet. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar 2022 half RETO 4'700 Jüdinnen und Juden aus der Ukraine nach Israel auszuwandern. (Stand Dez. 2024).

Noch immer lebt eine bedeutende jüdische Gemeinschaft in der Ukraine, obwohl insbesondere der Osten des Landes infolge des Krieges stark entvölkert ist. Seit Beginn der Kämpfe ist die Arbeit von RETO erheblich erschwert. Viele Mitarbeitende mussten fliehen, und Männer im wehrfähigen Alter zwischen 18 und 60 Jahren dürfen das Land nicht verlassen. Dennoch engagieren sich unsere RETO-Mitarbeitenden unter schwierigsten Bedingungen mit grosser Treue und unermüdlichem Einsatz weiterhin für die Alijah, die Auswanderung nach Israel.

Einwanderung nach Israel

Israelische Küstenstadt am Mittelmeer

Telaviv Aerial Photo

Historische Gesichter der Alijah (drei Beispiele)

Members of Kibbutz 'ein hashofet' preparing the soil for the planting of trees

Alijah in ein karges Land

Das Foto von 1937 zeigt jüdische Siedler eines Kibbuz, die den Boden für das Pflanzen von Bäumen bearbeiten.

Vor der Staatsgründung Israels kam es zu mehreren Wellen jüdischer Einwanderung nach „Palästina“. Jüdische Einwanderer liessen sich gerne in einem Moschaw oder Kibbuz nieder. Das waren landwirtschaftliche genossenschaftlich organisierte Siedlungen, die eine wichtige Rolle beim Wiederaufbau und der Renaturierung des Landes spielten.

Mark Twain schrieb 1869 über das damals „Palästina“ genannte Gebiet:
„Palästina sitzt in Sack und Asche. Über dem Land liegt der Bann eines Fluches, der seine Felder verdorren liess und seine Kräfte gefesselt hat. […] Palästina ist öde und freudlos."

Historischer Hintergrund:
Das Gebiet „Palästina“ gehörte von 1517 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs rund 400 Jahre lang zum Osmanischen Reich. Bereits unter römischer Herrschaft wurde die Provinz Judäa im Jahr 135 n. Chr. von Kaiser Hadrian in „Palästina“ umbenannt. Diese Bezeichnung blieb über Jahrhunderte in Gebrauch und wurde bis zur Staatsgründung Israels verwendet. Einen eigenständigen Staat oder ein historisches Volk namens „Palästina“ hat es aber nie gegeben. Die heutige palästinensische Identität entwickelte sich erst im 20. Jahrhundert, vor allem im Kontext des Widerstands unter Jassir Arafat, unter einer Bevölkerung, die grösstenteils aus eingewanderten arabischen Gruppen* bestand.

* Während der osmanischen Zeit kamen zahlreiche Araber aus Ägypten, Syrien, Libanon und Saudi-Arabien in die Region. Auch während des britischen Mandats und der jüdischen Städteentwicklung noch vor der Staatsgründung Israels setzte sich die Arbeitsmigration aus arabischen Ländern fort.

Foto von 1947 zeigt ein Flüchtlingsschiff aus Europa

„Illegale” Alijah

Das Foto von 1947 zeigt ein Flüchtlingsschiff aus Europa, eine organisierte „illegale” Einwanderung durch den Palmach (eine zionistische paramilitärische Organisation).

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die Holocaustüberlebenden in Europa vor allem ein Ziel: die jüdische Heimstätte in „Palästina“. Diese Schiffe waren oft überfüllt, die Überfahrt gefährlich, und die britische Mandatsmacht bemühte sich auch mit militärischen Mitteln, die Einwanderung zu verhindern. Viele Schiffe wurden abgefangen und die jüdischen Insassen für Jahre in spezielle Lager u.a. auf Zypern und Mauritius gesperrt. Oder sie wurden zurück nach Europa geschickt, in Lager im verhassten Deutschland. All diese Menschen konnten erst nach der Gründung des Staates Israel das lang ersehnte Land erreichen.

Historischer Hintergrund:
Nach dem Ende des Osmanischen Reiches wurde „Palästina“ 1922 offiziell unter britische Verwaltung gestellt und als britisches Mandatsgebiet bezeichnet. Das Mandatssystem, das vom Völkerbund eingerichtet wurde, hatte das Ziel, bestimmte ehemalige osmanische Gebiete auf eine zukünftige Staatlichkeit vorzubereiten. Im Falle des palästinensischen Mandatsgebiets wurde die Schaffung einer nationalen jüdischen Heimstätte gemäss der Balfour-Deklaration von 1917 festgelegt. Während dieser Zeit wurden auch die Grenzen zu den neu geschaffenen oder verwalteten Gebieten Libanon, Syrien, Irak und Transjordanien* definiert.

* Transjordanien, das heutige Jordanien, ging ebenfalls aus dem sogenannten palästinensischen Mandatsgebiet hervor. Somit könnte man vereinfacht sagen, dass die Zweistaatenlösung bereits umgesetzt wurde: Ein Teil des palästinensischen Mandatsgebiet ging an die Araber, der andere Teil an die Juden.

Aliyah aus Arabischen Länder

Alijah aus arabischen Ländern

Das Foto von 1951 zeigt ein Flüchtlingslager von Olim aus dem Irak. In den 50er Jahren verliessen 120'000 bis 130'000 Juden den Irak. Das war fast die gesamte jüdische Bevölkerung des Landes. Sie wurden gezwungen, die Besitztümer zurückzulassen und konnten nur das Nötigste mitnehmen.

Nach der Staatsgründung Israels kam es in fast allen arabischen Ländern zu einem massiven Exodus resp. zur Vertreibung von schätzungsweise 800'000 Juden. Der arabisch-israelische Konflikt machte das Leben für Juden in arabischen Ländern unmöglich. Diskriminierung, Gewalt und Enteignungen zwangen sie zur Alijah. Am Ende verliessen fast genauso viele Juden die arabischen Staaten wie Araber Israel verliessen.

Historischer Hintergrund:
Israel wurde am 14. Mai 1948 als unabhängiger Staat gegründet und bereits einen Tag später von fünf arabischen Staaten angegriffen (von Ägypten, Jordanien, Syrien, Libanon und dem Irak), mit dem Ziel, Israel auszulöschen. Dieser Krieg, bekannt als Unabhängigkeitskrieg, führte zur Flucht von rund 650'000 Arabern. Viele verliessen ihre Heimat auf Druck der arabischen Staaten, die ihnen eine baldige Rückkehr nach einem erwarteten Sieg versprachen, ein Versprechen, das sich nie erfüllte. Doch anstatt ihnen eine neue Heimat zu bieten, weigerten sich die unterbevölkerten arabischen Staaten, die Flüchtlinge aufzunehmen, und hielten sie stattdessen in Lagern fest, als politisches Druckmittel gegen Israel. Heute bezeichnen sich rund fünf Millionen Araber als „Palästinenser“, da der Flüchtlingsstatus in diesem Fall – einzigartig auf der Welt* – vererbt wird.

* Wenn Flüchtlinge in anderen Konflikten spätestens in der zweiten Generation entweder eingebürgert oder in ihre Herkunftsländer zurückgeführt werden, bleibt der Status der „Palästina-Flüchtlinge“ über Generationen hinweg bestehen. Da es keinen Staat „Palästina“ gibt, in den sie zurückkehren könnten, und sie in den arabischen Ländern nicht integriert werden, werden sie in einem Teufelskreis gefangen gehalten.

Nach der Gründung Israels im Jahr 1948 kam es zu einem massiven Bevölkerungsaustausch zwischen Juden und Arabern:

Schätzungsweise 650'000 arabische „Palästinenser“ verliessen Israel oder flohen während des israelischen Unabhängigkeitskrieges (1947–1949).

Und schätzungsweise 800'000 Juden flohen von 1948 bis 1970, oder wurden aus arabischen Ländern vertrieben. (v. a. aus dem Irak, Jemen, Ägypten, Libyen, Syrien und Marokko).

Jerusalem vom Ölberg aus

Jerusalem Photo

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